Sonia Delaunay (1885–1979) schuf seit den 1910er-Jahren ein Werk von leuchtender Farbigkeit und kraftvoller Geometrie. Mit den europäischen Avantgarden – etwa dem Sturm, dem Blauen Reiter, dem Bauhaus – war sie bestens vernetzt. Nun liegt die erste deutschsprachige, reich bebilderte Monografie zur grande dame der abstrakten Kunst vor.
Mit ihrem Mann, dem bereits 1941 verstorbenen Robert Delaunay, bildete die in Odessa geborene Künstlerin eines der interessantesten Paare der westlichen Avantgarden. Ihre Mode, die bis heute moderne Designer:innen inspiriert, wurde auf ihrem Höhepunkt in den 1920ern journalistisch und künstlerisch begleitet: von Germaine Krull, Helen Hessel und Jeanne Mammen. Seit den 1950ern ist Sonia Delaunay die grande dame der europäischen Abstraktion. Doch vieles in ihrer Vita blieb im Halbdunkel, so z.B. ihre russisch-ukrainische Herkunft, die Studienjahre in Karlsruhe, ihre Vernetzung mit den europäischen Avantgarden – dem Sturm, dem Blauen Reiter, dem Bauhaus und mit Schweizer Kunstmilieus –, aber auch die Erfahrung von Emigration und Exil.
Margarete Zimmermann konnte zahlreiche neue Quellen erschließen, darunter Tagebücher, Dokumente aus dem Delaunay-Nachlass der Bibliothèque nationale de France, der Bibliothèque Kandinsky (Centre Pompidou) und aus Privatarchiven. Ihr gelingt es, einen neuen Blick auf eine ungewöhnliche Künstlerin und ihr Werk zu werfen.
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Die Autorin : Margarete Zimmermann, Romanistin, Übersetzerin und Herausgeberin von Christine de Pizans erfolgreichem Buch Stadt der Frauen. 2008–14 Direktorin des Frankreichzentrums FU Berlin. Veröffentlichungen zur frz. und ital. Literatur, zu Künstler:innen wie Sonia Delaunay, Jeanne Mammen und Alberto Savinio.
Schlagworte : Sonia Delaunay, Sonia Delaunay-Terk, Exilforschung, Exil, Avantgarde, Sturm-Galerie, Modedesign, Avantgardekunst, Robert Delaunay, Simultankunst, atelier simultané, Germaine Krull, Florence Henri, Sophie Taeuber-Arp, Hans Arp, Wilhelm Uhde, Thea Sternheim, Herwarth Walden, Hannah Höch, Claire Goll, Annie Offterdinger, Blaise Cendrars, Helen Hessel, Jeanne Mammen